Vor dem Aufprall

Entre nous, Jan Cornelius!

Jan, wo hast Du Dein neues Buch geschrieben?
Die Geschichten aus «Chaplin wird Zweiter», die in Deutschland spielen, entstanden in der Schweiz und in Rumänien, während ich die Teile, die in der Schweiz und in Rumänien stattfinden, in Deutschland geschrieben habe. Ich habe ein heftiges Faible für Symmetrie.

Worum geht es, Deiner Meinung nach, in Deinem Buch?
Um einen Osteuropäer, der aus dem absurden Rumänien flüchtet und im Irrenhaus Deutschland landet.

Welche Themen, Geschichten, Diskurse interessieren Dich zurzeit grundsätzlich?
Der Osten im Westen und umgekehrt und das Absurde und das Irrwitzige, das uns auf Schritt und Tritt begegnet.

Sind diese Themen für Dich neu oder eher ein Leitmotiv in Deiner Arbeit?
Gabriel Garcia Márquez hat einmal gesagt, man schreibe sein Leben lang ein einziges Buch, auch wenn es verschiedene Titel trägt. Und wenn es Márquez nicht gesagt hat, dann eben ein anderer, aber es ist trotzdem richtig.

Mit welchen Gefühlen schaust Du auf die Niederschrift zurück?
Wenn ich ein Buch zu Ende geschrieben habe, dann falle ich immer ins Leere, bis ich ein neues Buch anfange, also bin ich zurzeit mit dem bevorstehenden Aufprall beschäftigt.

Hegst Du bestimmte thematische Erwartungen an die Rezeption des Buchs?
Ich erwarte, dass Millionen es kaufen. Und dass ich den Nobelpreis dafür bekomme. Hoffentlich werden mich das Publikum und die Nobelpreisjury nicht enttäuschen.

Wie würdest Du es einordnen in die Reihe Deiner Bücher?
Es ist natürlich das beste Buch, das ich nicht nur geschrieben, sondern auch je gelesen habe.

Jan Cornelius, «Chaplin wird Zweiter», Filmreife Geschichten, PalmArtPress, Berlin 2017, geb., 220 Seiten.

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