Das größte Geschenk

Entre nous, Meral Kureyshi!

Meral, wo hast Du Dein neues Buch geschrieben?
«Fünf Jahreszeiten» habe ich überall geschrieben, wo ich gerade war, unterwegs, im Atelier, zuhause, im Museum, auf einer Bank, wo ich gerade war.

Worum geht es, Deiner Meinung nach, in Deinem Buch?
Für mich war das zentrale Thema der Stillstand, das Alleinsein, sich entscheiden müssen, nicht können, die Arbeit, die Vergangenheit und die Liebe.

Welche Themen, Geschichten, Diskurse interessieren Dich zurzeit grundsätzlich?
Im Moment bin ich leer.

Sind diese Themen für Dich neu oder eher ein Leitmotiv in Deiner Arbeit?
Immer wieder sitze ich vor einem weißen Blatt Papier, aber da kommt dann irgendwann etwas. Ich muss nur lange genug warten.

Mit welchen Gefühlen schaust Du auf die Niederschrift zurück?
Ich bin einfach froh, dass ich es mit Menschen teilen kann, die es gerne lesen. Zurückblickend war es sehr anstrengend, aber auch schön, sich so lange mit einem Thema beschäftigen zu können.

Hegst Du bestimmte thematische Erwartungen an die Rezeption des Buches?
Nein. Ich schreibe in erster Linie für mich, auf alles, was danach kommt, habe ich keinen Einfluss, auch versuche ich, mich davon zu befreien. Das größte Geschenk ist es, wenn mich jemand versteht.

Wie würdest Du es einordnen in die Reihe Deiner Bücher?
Alles geht immer weiter. Nichts hat ein Ende.


Meral Kureyshi, «Fünf Jahreszeiten», Roman,
Limmat Verlag, Zürich 2020, geb., 200 Seiten.

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