selber geformt wie verloren

Entre nous, Dragica Rajčić Holzner!

Wo hast Du Dein neues Buch geschrieben?
In eine Küche des Gästewohnung in Max Kade Zentrum in Lexington Kentucky US. Dort habe ich riesigen Schreibtisch aus Schlafzimmer geschoben, sehr schweren, ein Jahr lang wollte ich nicht in einem Zimmer schlafen und arbeiten.
Mit Optimismus der Naivität dachte ich nach einem Jahr komme ich in die Schweiz mit dem fertigen Roman zurück. Ich kam mit dem Text der Entstehung des Romans. In folgenden Jahr ging ich zum Iowa Writers Programm und schreib in der Uni Bibliothek. Ich schreib weitere neun Jahre zwischen drei Wohnungen in Zürich und in Wohnungen in Zirl und Innsbruck.
Jetzt steht auf Hungerburg in Innsbruck mein Schreibtisch aus einem Küchentisch aus Bündnerland, vier Hundert Jahre Alt, einmal dem Prof. Jürg Gabriel gehörend. Seit drei Jahre schrieb ich die meiste Zeit in Rogoznica Dalmatien, Kroatien an Esstisch mit Blick aufs Wand, sehe auch die Baume, der Ausblick von Schreibort sehe ich während ich die Zimmer sehe, eine Art Schutz und Beruhigung der Augen, Grün der Fischten in Innsbruck, Magnolien Baum in Zürich, Spalte des Meeres in Rogoznica, Bücherwände, verfolgte der Bau des Turms in Zürich, sehe die Wiese mit zurückgekehrten Schaffen. Mit sehen kommt dieses Starren unbewegliches Starren erfühlt von warten auf erstes Wort, manchmal kamen erst Tränen.

Worum geht es, Deiner Meinung nach, in Deinem Buch?
Die Ana Jagoda wird nach dem Mordversuch ihres Geliebten Verrückt um sucht erzählend Weg Gesund zu werden.
Es geht um Geschichte aus welche Quelle Liebe und Hass kommen und was sie mit Menschen verursachen am Beispiel zwei Figuren: Ana Jagoda und Igor.
Es ist auch ein Weg des schreibenden Ich welcher sich im Text sowohl selber geformt wie verloren glaubt. Im hin und her des erzählbaren und gefühlten sucht einen möglichen Weg über Traumata zu erzählen und sie zu durchbrechen. Was in Buch angelegt ist hat dieses schreibende Ich gezeigt wobei zum viel mehr gewachsen ist als es für möglich hielt.

Welche Themen, Geschichten, Diskurse interessieren Dich zurzeit grundsätzlich?
Mich interessieren seit meine Jugend immer selbe Themen, oder eine einzige Thema – wie wird ein Mensch geformt und was ist sein Bereich der Freiheit, was macht die Geschichte mit einzelnen?

Sind diese Themen für Dich neu oder eher ein Leitmotiv in Deiner Arbeit?
Habe nie in dieser Richtung gedacht aber wahrscheinlich ist der Punkt wo die Schuh druckt gerade auch der Punkt der Erkenntnis der Schuh Tragens.

Mit welchen Gefühlen schaust Du auf die Niederschrift zurück?
Mit einem glücklichen und einem weinenden Auge zugleich. Froh, weiter schreiben zu dürfen an neuen Stoff und traurig das meine Hauptfigur Ana Jagoda allein bleibt, im Buch geschlossen.

Hegst Du bestimmte thematische Erwartungen an die Rezeption des Buchs?
Thematische Erwartungen habe ich nicht weil es nicht in meiner Macht steht Rezeption zu beeinflussen. Was ich habe sind pragmatische Erwartungen das mein Buch den «normalen» Blickwinkel etwas verstimmt und erhellt zugleich.

Wie würdest Du es einordnen in die Reihe Deiner Bücher?
Es ist mein erster Roman und beinhaltet glaube ich Substanz alle meine Gedichte in etwas verlängerte Form.

Dragica Rajčić Holzner, «Glück», edition spoken script, Band 34,
Verlag Der gesunde Menschenversand, Luzern 2019 (i.V., Oktober),
brosch., 220 Seiten.

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