Wo du gerade stehst

Entre nous, Tabea Steiner!

Tabea, wo hast Du Dein Buch geschrieben?
In Bern in einer kleinen Kammer, in Genua in einem viel zu grossen alten Schulzimmer und in Zürich in einem unordentlichen Grossraumatelier.

Worum geht es, Deiner Meinung nach, in Deinem Buch?
In «Balg» geht es um die Sprache, das Kommunizieren, und inwiefern man Mitmenschen mit sprachlichen Mitteln aus einer Gesellschaft ausschliessen kann. Und es geht auch darum, dass man sich mit anderen verständigen muss, wenn man den eigenen Horizont erweitern will, weil jede ihren eigenen Blick auf eine Sache hat.

Welche Themen, Geschichten, Diskurse interessieren Dich zurzeit grundsätzlich?
Tiere interessieren mich sehr, und zwar, inwiefern wir sie gar nicht verstehen können. Und was mich sehr beschäftigt, ist Herkunft, Familie: woher du kommst, wohin du gehst und über welche Umwege du da hingekommen bist, wo du gerade stehst.

Sind diese Themen für Dich neu oder eher ein Leitmotiv in Deiner Arbeit?
Die Frage nach dem Miteinander, nach dem Kommunizieren ist ein Thema, das mich schon immer begleitet hat. Wie sprechen wir miteinander, wie sind wir zueinander und warum? Und das hat wiederum viel mit Prägung und also mit Herkunft zu tun.

Mit welchen Gefühlen schaust Du auf die Niederschrift zurück?
Mit Erstaunen, dass aus der jahrelangen Arbeit schliesslich ein Buch geworden ist.

Hegst Du bestimmte thematische Erwartungen an die Rezeption des Buchs?
Nein, gar nicht.

Wie würdest Du es einordnen in die Reihe Deiner Texte?
In der Mitte. Es ist mein erster Roman. Die vielen kleineren Texte, die ich bisher geschrieben haben, waren wegweisend dafür und stehen stützend links und rechts.


Tabea Steiner, «Balg», Roman,
Edition Bücherlese, Luzern 2019. 240 Seiten.

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